Waterkant
Wir schlafen am Strand,
beobachten die
kollidierenden Möven,
horchen wie es pfeift
wenn sie stürzen,
wie es gluckst
wenn sie sinken.
Wer als erster
aufwacht hat gewonnen.
Morgenröte
Die Kälte schneidet ins Morgenrot.
Blinzeln die einzige Möglichkeit,
der frühen Kraft der Sonne
die Netzhaut zu bieten.
Der Wind läßt Herbstblätter,
deren Bäume älter sind als die Nation,
schräg über maroden Asphalt schliddern.
Am Himmel, blau,
unverschämt himmelblau,
bewegen sich Wolkenfetzen kaum,
so fern, grad noch erkennbar.
Hier unten, dort oben, ein Band zwischen uns,
spinnwebenfein,
zu fein für die Reise,
fest genug für die Sehnsucht.
Nightboat to Cairo
… daß alles SO sein würde, hatte ich nicht erwartet.
Kaum Krokodile, Lichter in Zelten,
und tanzende, lachende Körper am Ufer.
Das sanfte, das Rauschen des Flusses,
der schneidende Duft dieser Blüten,
Sie wissen schon: atmende, grünende, schlingende Wesen,
am Rande des Lebens, am Ende der Nacht
erfüllten mich wieder und wider mit unbändigem Willen
zu sterben? Zu leben? Zu schwimmen
im STROM dieser Optik,
der reißenden Gischt meine Träume.
Wonne
Robbenromantik im
Taittingerbrand –
verwischte Sicht mit
Tränen.
Wie viele nicht gesehene
Sonnenuntergänge
vergammeln hier
unterm Sand?