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  • Gute Gedichte 1
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Aus: “Flüstermond" (Husum, 2007) , S. 14 &40, 38 & 52

Waterkant

Wir schlafen am Strand,

beobachten die

kollidierenden Möven,

horchen wie es pfeift

 

wenn sie stürzen,

wie es gluckst

wenn sie sinken.

Wer als erster

aufwacht hat gewonnen.

Morgenröte

Die Kälte schneidet ins Morgenrot.

Blinzeln die einzige Möglichkeit,

der frühen Kraft der Sonne

die Netzhaut zu bieten.

 

Der Wind läßt Herbstblätter,

deren Bäume älter sind als die Nation,

schräg über maroden Asphalt schliddern.

 

Am Himmel, blau,

unverschämt himmelblau,

bewegen sich Wolkenfetzen kaum,

so fern, grad noch erkennbar. 

 

Hier unten, dort oben, ein Band zwischen uns,

spinnwebenfein,

zu fein für die Reise,

fest genug für die Sehnsucht.

Nightboat to Cairo

… daß alles SO sein würde, hatte ich nicht erwartet.

Kaum Krokodile, Lichter in Zelten,

und tanzende, lachende Körper am Ufer.

Das sanfte, das Rauschen des Flusses,

der schneidende Duft dieser Blüten,

Sie wissen schon: atmende, grünende, schlingende Wesen,

am Rande des Lebens, am Ende der Nacht

erfüllten mich wieder und wider mit unbändigem Willen

zu sterben? Zu leben? Zu schwimmen

im STROM dieser Optik,

der reißenden Gischt meine Träume.

Wonne

Robbenromantik im

Taittingerbrand –

verwischte Sicht mit

Tränen.

 

Wie viele nicht gesehene

Sonnenuntergänge

vergammeln hier

unterm Sand?

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